Sonntag, 28. November 2010

Im Liegebus nach Da Lat

Dinge, die ich mit Mitte 30 das erste Mal getan habe:
...nach Vietnam gereist, mir Klamotten schneidern lassen, im Liegebus die Nacht verbracht....
Irgendwie total abgefahren das Ganze. Wir sind um 19 Uhr abends in den Bus nach Na Thrang gestiegen und es war tatsaechlich ein Bus mit ca. 35 kleinen Betten. Immer zwei uebereinander. Man hat kurz seine Liege bezogen (in Deutschland waere sowas sicherlich nicht erlaubt wg. Sicherheitsblabla, man faellt ja doch recht tief bei einer Vollbremsung;-)) und um 20 Uhr wurde dann rigoros das Licht geloescht und es war Schlafen angesagt. Naja, soweit das moeglich war. Die Strasse war enorm holprig und jedes Schlagloch hat einen wieder hochschrecken lassen - und die gab es so alle ca. 200 Meter - aber irgendwie ist man doch in so eine Art Doesezustand verfallen und die 11 Stunden bis morgens um 6 Uhr vergingen irgendwie rasend schnell.
In Na Thrang haben wir dann kurze Katzenwaesche und Stretching am Strang gemacht, dann ging es weiter mit einem Minibus und weiteren 5 Stunden Fahrt nach Da Lat.
Wir haben zu Beginn der Fahrt das Schild "Da Lat 130 km" gesichtet und waren dann doch etwas verwundert ob der 5 Stunden Fahrt...mhm?
Kurze Zeit spaeter wussten wir dann warum. Es gab eigentlich keine richtige Strasse. Die mal vorhanden war, wurde unterspuelt in der Regenzeit und uebrig geblieben war eine einzige Matschpiste durchs Tal.
Es war wirklich krass. Keine Ahnung, wie wir da durchgekommen sind. Die Menschen lebten in so armen Verhaeltnissen, dass es an Kambodscha erinnerte und alles versank in Schlamm und Muell. Aber wie das hier immer so ist, wenn man sich Gedanken macht....alles eigentlich zu unrecht. Das passt schon immer bzw. et haett noch immer joot jejange.
Wir sind dann in dem wunderschoenen Bergort Da Lat mit franzoesischem Flair (so die Lonely Planet Aussage) angekommen und haben unser Hostel (Villa Pink House) bezogen.
Das Hostel war super einfach aber sauber und mit total netten Vietnamesen, die einem mal nicht alles Erdenkliche verkaufen wollten.
Das geht einem dann doch nach so 2 Wochen ziemlich auf die Kiste; ueberall wird man als Touri mit Geld gesehen und jeder moechte einem was verkaufen. Und diese kleinen Menschen koennen sich echt wie kleine Strassenhunde an einem festbeissen und einen zur Not auch auf einem Spaziergang durch die Stadt hartnaeckig verfolgen.
AETZEND!
Ach ja, ich war ja eigentlich bei Da Lat. Dem schoenen Bergort! Halleluja....sowas kitschiges wie hier hat man echt selten gesehen. Hier kommen wohl die vietnamesischen Paare hin, um ihren Honeymoon zu verbringen. Franzoesischer Falir? Keine Ahnung, wie der Lonely Planet darauf kommt. Wahrscheinlich weil die hier in der Mitte des Ortes einen Turm stehen haben, der rot und weiss gestrichen ist und ein ganz kleines bisschen an den Eiffelturm erinnert. Aber ansonsten? Eine haessliche flaechenmaessig sehr grosse Stadt mit wenig bis null Flair; das alles hat nichts von einem beschaulichen Ferienoertchen. Sogar den See in der Mitte der Stadt hat man wegen Bauarbeiten abgelassen, so dass da nur noch ein grosses braungruenes Loch ist. Wir waren sooo enttaeuscht. Das Klima ist hier allerdings wirklich recht angenehm. Ca. 20 bis 25 Grad tagsueber und mal nicht so feucht wie unten im Tal.
Wir haben dann beschlossen, uns am naechsten Tag die Bergdoerfer und die Umgebung mal anzuschauen und haben eine Tour mit Rot, dem Sohn unserer Hostelfamilie fuer den naechsten Tag morgens um 7 Uhr gebucht.
Aber dazu spaeter mehr....

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