Samstag, 20. November 2010

Ha Noi oder die Stadt des Gewusels

Wir haben schweren Herzens unseren privaten Tuk Tuk Fahrer, das Greengarden und das Land Kambodscha in Richtung Ha Noi, Vietnam verlassen. Mit uns im Flugzeug diverse Chinesen und ein paar Vietnamesen und Europaeer. Diese Chinesen sind ja echt ein unmoegliches Volk. Ruelpsen, rotzen, schupsen, laut sein, telefonieren, nervige Geraeusche von sich geben, laut rumschreien und alles dreckig hinterlassen....Oh Mann! Schoen, als wir endlich in Ha Noi angekamen und uns aus dieser gezwungenen Reise-Gruppe-Ha-Noi-Airport verabschieden konnten.
Unser Fahrer und 18 Grad mit jeder Menge Nebel (am naechsten Tag stellte sich heraus, das war Smog) erwarteten uns schon und nachdem wir mit dem Fahrer den 4stelligen Code ausgetauscht hatten, den unser Hotel uns genannt hatte, sind wir dann halbswegs beruhigt in das Taxi eingestiegen. Wir wurden von mehreren Adressen, Reisefuehrern etc. gewarnt, dass Ha Noi ein recht kriminelles Pflaster ist, wo schon mal Touristen auf dem Weg vom Flughafen zur Stadt von ihren Taxifahrern ausgeraubt werden. Daher nannte unser Hotel uns einen Code, mit dem wir den richtigen Taxifahrer identifizieren konnten. Irgendwie hat das nicht wirklich zu einem harmonischen Start in der Hauptstadt Vietnams beigetragen.
Aber gut, wir leben noch:-)
Mit sehr gemischten Gefuehlen sind wir dann nach Ha Noi Innenstadt kutschiert worden. Der Fahrer hat keinen Ton mit uns gesprochen, das Radio immer lauter gedreht und in einer Wahnsinnslautstaerke mit all seinen Freunden unterwegs telefoniert, so dass ich schon dachte: "Schoen, an der naechsten Ecke wartet dann die vietnamesische Mafia, die er in diversen Telefonaten nun alle zusammen getrommelt hat und die uns nun unserer suendhaft teuren Garderobe berauben moechte." Die Innenstadt war um halb eins nachts wie ausgestorben, keine Menschenseele unterwegs, nur Muell in den Strassen und ein paar zwielichtige Gestalten. Ganz anders als Saigon. Dort pulsiert um ein Uhr nachts das Leben.
Der Fahrer hat uns dann an einer besonders dunkeln Ecke rausgeworfen, mit dem Hinweis, dass unser Hotel sich in einer noch dunkleren Strasse befindet. Irgendwie war das alles sehr strange.
Aber: Es befindet sich tatsaechlich ein Hotel in dieser dunklen Strasse, sogar ein wirklich schoenes. Wir haben mit 4 Maedels ein Familienzimmer gebucht, jeder zahlt 18 Dollar pro Nacht und wir haben den absoluten Luxus hier. Zuerst ein Willkommensdrink, eine kleine Einweisung in das Leben und Ausgehen in Ha Noi, dann ein ueberraschend schoenes Zimmer mit einem Bad, was sogar in der Dusche Holzpanelen hat (leider auch eine Glaswand zum Klo) und auf dem Zimmer steht ein Laptop, den wir umsonst nutzen koennen. Wahnsinn! Das Fruehstueck war auch ein Traum heute morgen, eine grosse Fruehstueckskarte, von der man bestellen kann was und soviel das Herz begehrt... Wir haben die Karte quasi durch probiert.
Bei Tageslicht sehen die Strassen hier auch ganz anders aus. Unser heutiger Tag bestand dann zum grossen Teil aus ein bisschen Flanieren (naja, sagen wir mal Mopeds ausweichen und Ueben ohne Hektik eine viel befahrene Strasse zu ueberqueren), Essen, Essen und Essen und Trinken. Es ist aber auch alles so schoen guenstig:-)) Wir haben an den Strassenstaenden mal so einiges durchprobiert (keine Ahnung, was wir da alles gegessen haben) und auch das Bier Hanois schmeckt wirklich gut. Dann haben wir noch die naechsten 2 Tage in der Ha Long Bucht gebucht, und unseren Weiterflug fuer 35 Euro nach Da Nang (und damit auch unseren letzten Inlandsflug) und ansonsten nur das Gewusel von Ha Nois Strassen erlebt. Es ist Wahnsinn, wieviele Motorroller hier fahren, alle durcheinander. Menschen, die Obst und andere Sachen verkaufen, Autos, Fahrraeder, die irgendwie durcheinander, nebeneinander, aneinander vorbei fahren, gehen, laufen, stehen. Man, weiss wirklich nicht wie, aber es funktioniert!
Hier herrscht wirklich ein ganz eigenes Flaire. Wiedermal ganz anders, als alles, was wir bis jetzt gesehen und erlebet haben. Die Strassen sind eng und voll und irgendwie wirkt alles noch sehr urspruenglich, nicht so westlich wie in Saigon. Keine Hochhaeuser und keine Ketten like Mc Donalds oder KFC.
Heute abend haben wir noch sehr nett mit einem Australier, der fuer einige Monate hier ist, geplaudert, der uns ein bisschen was ueber sein Leben in Ha Noi erzaehlt hat (nach dieser Plauderei, die auf kleinen Kinderplastikstuehlen am Strassenrand in einer Garkueche stattgefunden hat, hab ich echt gedacht, ich brauche neue Beine und auch definitiv nen neuen Ruecken. Wie machen diese Vietnamesen das nur!?)
Und nun muessen vier Maedels in einem!!! Badezimmer duschen und sich fuer den morgigen Tag fertig machen, der schon wieder um 6 Uhr beginnt.
Morgen geht es dann in die Ha Long Bucht....Luxus auf der Dragon Pearl...Frau goennt sich ja sonst nix ( und dieses Mal hoffentlich ohne Kakerlaken!)

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