Die Halong Bucht ist wohl das Beruehmteste Postkartenmotiv aus Vietnam und als ordentlicher Tourist muss man das natuerlich gesehen haben. Und da wir ordentliche Touristen sind, hatten wir die Tour in die Halong Bucht auch (nach unserem tollen Erlebnis im Mekong Delta) bei einem ordentlichen Reiseunternehmen gebucht. Gut, es war nun auch dreimal so teuer, wie die Mekong Tour, aber wir wollten 100 %tig sicher sein, nicht wieder mit Kakerlaken im Bett uebernachten zu muessen.
Und so war es dann auch.
Ein Kleinbus hat uns am Hotel aufgesammelt - puenktlich wohlgemerkt. Wir wurden dann zum Hafen in Halong City gebracht und durften da an Bord einer schoenen hoelzernen Dschunke steigen. Es gab einen Welcome Drink, der Kaptain hat uns sehr nett auf vietnamesisch begruesst, anschliessendes Zimmerbeziehen und dann ein sehr leckeres Lunch mit diversen Gaengen.
Nachmittags stand dann die Besichtigung einer Hoehle auf dem Programm und eine Stunde Kajakfahren zwischen den wunderschoenen Felsen.
Bei dieser kleinen Tour hat Uli sich leider von ihrere Kamera verabschieden muessen. Bianka wollte eigentlich ein Foto von Uli auf dem Kajak machen, leider wollte ihre Kamera gerne einmal im Leben eine Hauptrolle spielen und wie das Coeur de la Mer im Film Titanic in den Ozean gleiten. Ein spektakulaerer Abgang....Uli hats mit Humor genommen;-)
Die Hoehle wurde erst vor einem jahr entdeckt, sie war von Fischern bewohnt und man "ueberredete" die Fischer auszuziehen und sich irgendwoanders in der Halongbucht nierderzulassen.
Wir fanden das alle eigentlich sehr schade, denn die Vorstellung, dass Menschen im
21. Jahrhundert noch in Hoehlen leben, ist irgendwie zwar fuer uns Westler kaum zu verstehen, aber dennoch irgendwie aus rein praktischen Gruenden gut nachzuvollziehen und ja auch irgendwie romantisch. Die Hoehle hatte eine sehr angenehme Temperatur und schuetzt vor allen Unwettern in der Halong Bucht.
Das Fischerdorf, was aus dem Umzug entstanden ist, durften wir am naechsten Tag dann noch besichtigen.
Nach den nachmittaeglichen Aktivitaeten gab es dann ein Dinner mit allen moeglichen Dingen, die ich in meinem Leben noch nie gegessen hatte. Austern, Muscheln, einen ganzen Krebs, Garnelen in allen Variationen und vieles mehr. Es war wirklich aeussert lecker und einfach fuer uns alle sehr ungewoehnlich.
Anschliessend dann ein paar Tiger Bier auf dem Deck und nette Gespraeche mit einigen Leuten dort.
Die Reisegruppe bestand aus nur wenigen Leuten: Ein Paerchen; er Amerikaner, sie Vietnamesin aus Ho Chi Minh, (die Frau bereiste das erste Mal in ihrem Leben den Norden ihres eigenen Landes); dann ein Paerchen aus Washington, Amy und Steve, beide bei der Regierung Amerikas angestellt, zwei nette Australierinnen, ein junges Paerchen aus Irland, ein Paerchen aus Korea und eine voellig nervige New Yorkerin, (sie sah aus, als wenn sie original aus der Serie Sex and the City ausgestiegen und einmal ein voellig neues Land entdecken wollte) ein schwules deutsches Paerchen und eine aeltere Frau. Ein schoener Mix!
Am interessantesten aber waren die Gespraeche, die wir abends an Deck mit unserem kleinen 25 jaehrigen vietnamesischen Guide gefuehrt haben. Er hat ein bisschen was zu seinem Land erzaehlt. Er hat an der Uni in Hanoi Tourismus, Englisch und Literatur studiert und sprach auch wirklich ein sehr gutes Englisch, was er auch immer verbessern moechte, wie er uns sagte. Er meinte, er waere sehr sehr dankbar, dass er das lernen durfte und wuerde sich bemuehen, auch weiterhin sich immer weiterzuentwickeln. Die Menschen in Vietnam haben ein durchschnittliches Einkommen von ca. 100 bis 150 Dollar im Monat und er selbst stammt auch aus einer einfachen Familie in Ha Long City.
Er meinte, dass es fuer die meisten Menschen nicht machbar ist, ein Studium zu absolvieren, da das mit allem ca. 100 Dollar im Monat kostet. Auch sagte er, dass er auch sehr gerne mal in andere Laender reisen moechte, dass er aber wahrscheinlich so schnell nicht aus Vietnam wegkommen wird, da alle anderen Laender teurer sind als sein eigenes und dass der Flug fuer ihn schon unerschwinglich ist.
In diesem Urlaub ist mir so wie noch nie zuvor klar geworden, wie gut wir es haben und wie undankbar wir doch manchmal sind. Und wie es scheint, sind die Menschen hier oft zufriedener und gluecklicher als in der Konsumgesellschaft in Deutschland, wo es nur noch darauf ankommt, wer jetzt den besseren Ipod besitzt.
Der Ausflug endete so harmonisch wie er begonnen hatte. Wir hatten an Organisation und vor allem Freundlichkeit des Personals absolut nichts auszusetzen.
Mittlerweile sind wir wieder in Hanoi, haben einen schoenen Abend auf den Strassen in der Altstadt verbracht und heute geht es dann nach Da Nang, wo wir am Flughafen von unserer naechsten unterkunft in Noi An schon erwartet werden.
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